Aus über 30 Jahren:

Meine (Marketing-) Stories

Das sind kleine Geschichten, die ich in den letzten Jahren in den Medien, im Marketing, im Vertrieb und privat erlebt habe: Technische Entwicklungen, Projekte, Erfolge, Misserfolge, Erfahrungen, Emotionen und Gedanken. 

Theo Heuss

Stories, private und berufliche Erlebnisse (nicht zwingend chronologisch sortiert)

Das Bügelbrett im Schnee.

Seit ich 10 Jahre alt bin, fahre ich Ski. Jedes Jahr sind wir mit der Familie oder mit Freunden zwei bis drei mal in die Berge gefahren um diesen Sport auf den zwei Brettern auszuüben. Technisch hat sich in der Sportart in vielen Jahren nicht viel getan. Dann aber – in den 80er Jahren – kamen die ersten Snowboarder auf die Pisten – durchgeknallte Exoten, die auf einem Brett die Pisten unsicher machten. Meine damalige Freundin schenkte mir so ein “Brett”. Es war das Chilli Willi von der Marke „Crazy Banana“, Jahrgang 1988/89. Snowboarden war damals noch unpopulär und die Liftbetreiber waren gar nicht darauf eingestellt, weil die Art der Beförderung sich von den Skifahrern unterschied. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das erste Mal mit diesem Brett am Rettenbach-Gletscher in Sölden in der Liftschlange stand und die Leute nur lästerten: „Was willst denn mit dem Bügelbrett?“ Als Snowboarder wurde man damals wirklich blöd angeschaut oder mitleidig belächelt. Nun – wie bei vielen neuen Dingen gibt es viele Menschen, die so manches nicht richtig einsortieren können. Snowboarden wurde tatsächlich wenige Jahre später zu einem megagroßen Trend und im Jahre 1998 sogar olympisch.

Ein Buch mit einer App drucken.

Aufgrund der Digitalisierung ist es heutzutage viel einfacher geworden, auch noch die „guten alten“ analogen Produkte zu produzieren – wie zum Beispiel ein Buch. 1992 habe ich bei der Werbeagentur Saatchi & Saatchi Advertising als Kundenberater gearbeitet – u. a. für Unternehmen wie Microsoft Deutschland GmbH. Ich habe dort den Produktionsprozess eines einfachen Buches miterlebt: Konzeption, Kreation, Text, Fotoshooting, Grafik, Layout, Reinzeichnung, Reprostufe, Satz, Erstellung der Druckplatten, Proof, Druck, Endverarbeitung usw.. Es hat oft mehrere Wochen gedauert und es war entsprechend teuer. Heute kann Buchdruck so gehen: Eine App auf dem iPhone – z. B. „Journi“. Damit erstelle ich u. a. die Fotoalben von unseren Urlauben. Die App greift auf die Foto-Datei des iPhones zu. Die KI-basierte Software erstellt auf Knopfdruck einen Layout-Vorschlag (chronologisch), der noch individuell angepasst werden kann. Innerhalb von nur 5 Minuten wird damit ein z. B. 64-seitiges Buch druckreif gemacht und per Knopfdruck an die Druckerei geschickt. Eine Woche später liegt das in Hochglanz gedruckte Werk mit Hardcover vor. Auflage: 1 Stück. Kosten: Nur 2-stellig.

Employer Branding. Wer kann es?

Es gibt Menschen die ihrer Zeit voraus sind und welche die am Liebsten noch in der Steinzeit verweilen möchten. Neue Technologien bringen jedoch meist große Erleichterungen ins Berufsleben oder in den privaten Alltag. Den Spruch: „Das haben wir schon immer so gemacht“ akzeptiere ich höchstens noch bei guten alten Kochrezepten. Im Bereich Marketing gab es in den letzten 20 Jahren rasante Entwicklungen. Ich habe viele Unternehmen kennengelernt, die das aus Ignoranz und Unwissen verpennt haben. Ein Beispiel: Der Fachkräftemangel, der seit Jahren immer mehr Berufszweige und Branchen erfasst, zwingt Arbeitgeber dazu „Personalmarketing“ zu betreiben. Meine Diplomarbeit von 1990 hat sich u. a. mit diesem Thema beschäftigt. Diese Arbeit habe ich für einen großen deutschen Kaufhaus-Konzern erstellt. Meine Abschlussarbeit zum Social Media Manager, die ich 2020 – also 30 Jahre später – fertiggestellt habe, ist eine Ausarbeitung zum Thema „Employer Branding“ auf Social Media, was auch noch viele Unternehmen vor eine Herausforderung stellt. Aber statt nur zu jammern, sollten man “machen”! Es gibt dazu die Instrumente und Kanäle.

Das papierlose Büro.

Nicht nur die Pandemie war Ursache dafür, dass die (Arbeits-) Welt nahezu vollkommen digitalisiert wurde. Noch im Juni 2021 war ich in einem Unternehmen beschäftigt, wo mein Schreibtisch voll mit Papierstapeln war: Grafische Layouts, Check-Listen, Pläne, Konzepte u.v.m.. Der Drucker war im Dauerbetrieb. Inzwischen arbeite ich bei einem IT-Beratungs-Unternehmen, das es sich auf die Fahne geschrieben hat, ein vollkommen papierloses Office zu führen. Diese Vorgabe wollte ich einhalten – indem ich konsequent die dafür ausgelegte digitale Infrastruktur von Microsoft Office (MS Teams, OneDrive, Sharepoint usw.) nutzte. Ich hielt das prima durch – über 14 Wochen lang gab es keinen einzigen Druckauftrag! Ich wusste nicht mal, wo der einzige Drucker des Büros überhaupt stand. Dann aber kam doch der Tag, wo ich um den Drucker nicht herumkam: Wir mussten Adress-Etiketten für den Postversand unserer Weihnachtsgeschenke ausdrucken. Das war es dann aber auch.

Heute schon gephotoshoppt?

Im Jahre 1990 kam das Bildbearbeitungs-Programm Photoshop von Adobe auf den Markt. Ich habe das Programm zum ersten Mal Mitte der 90er Jahre in dem Büro eines Grafik-Dienstleisters kennengelernt, als dieser damit eine Kampagne für das Micky Maus Magazin „designte“. Ich war schon damals von den Möglichkeiten des Programmes überwältigt und es reifte bei mir der große Wunsch das Programm zu erlernen. Es sollte aber noch bis 2004 dauern, bis ich dazu eine Weiterbildung machte. Die digitale Bildbearbeitung ist ein gigantisches Instrument – auch um Menschen zu manipulieren. Sehr vieles was wir in den Medien sehen, ist „gephotoshoppt“. Denn Photoshop verschönert nicht nur Bildwelten, sondern mit Bildmontagen können Bildinformationen auch völlig neu interpretiert werden. Es gibt sicher nur noch wenige Profi-Fotografen, die ihre Fotos heutzutage nicht mehr mit Photoshop oder mit Lightroom – dem ergänzenden Fotobearbeitungs-Programm von Adobe – „aufhübschen“. 

Die digitale Schlauheit.

Ich gehöre zu den Menschen, die das digitale Nachschlagewerk „Wikipedia“ regelmäßig mit einer Spende unterstützen. Ohne Wikipedia geht es einfach nicht – und ohne Google auch nicht. Früher – in den Zeiten vor der Digitalisierung – vertrauten die Menschen den schlauen Inhalten von meterlangen Regal-Nachschlagewerken von Brockhaus oder anderen Lexika. Hier wurde – alphabetisch geordnet – sehr viel Wissen präsentiert. Die Anschaffung einer kompletten Lexika-Reihe hat teilweise auch ein kleines Vermögen gekostet. Ein gedrucktes Lexikon ist aus heutiger Sicht eigentlich völlig unbrauchbar, denn das gesamte Wissen – was z. B. in Wikipedia nachgelesen werden kann – würde kilometerlange Regal-Reihen an Büchern füllen. Zudem müssten die Bücher ständig neu nachgedruckt werden, da sich Wissen sehr schnell ändert. Früher waren die Erkenntnisse in den Lexika „in Stein gemeißelt“. Heutzutage kann eine aktuelle Information am nächsten Tag schon nicht mehr gültig sein. 

Deine eigene Biografie.

In den USA ist es eine sehr etablierte Tradition, dass die Menschen schon zu Lebzeiten ihre eigene Biografie schreiben (bzw. schreiben lassen) und/oder einen kleinen Film über sich produzieren. Auch die Bestattungsfeier wird “vorausgeplant”, damit diese ein finales Highlight wird. Dafür investieren diese Menschen schon zu Lebzeiten Zeit und Geld. Und ich rede hier nicht nur von den Top-Promis oder Millionären. In Deutschland dagegen wird das Thema regelrecht „totgeschwiegen“. Die allgemeine Denke hier: „Biografien sind nur was für Promis, mein Leben geht niemanden etwas an bzw. ist/war uninteressant“. Diese deutsche Denke ist – sorry – saublöd. Was bleibt bei den meisten übrig? Im besten Fall ein paar Fotoalben mit ein paar Bildunterschriften, wo die Nachfahren nur erahnen können, was dieser tolle Mensch alles erlebt und geleistet hat. Jeder Mensch (JEDER!) hat eine spannende Geschichte, die er zu Papier oder zumindest in einem Video-Interview “verewigen” sollte. Ich durfte schon für einige Menschen deren Biografie gestalten oder ein Video produzieren.

DJ "Theo".

Auf privaten Parties in den 80er und 90er Jahren habe ich oft den „DJ“ gemacht. Musik war meine erste Liebe („Music was my first love“/John Miles RIP). Ich hatte eine für damalige Zeiten schon ziemlich große Schallplatten-Sammlung (später CDs), einen kleinen Mischpult sowie einen Verstärker und Boxen, von denen die Nachbarn sogar noch etwas mitbekamen. Wir haben damals wirklich die beste Phase der Musikgeschichte ever erlebt – mit Bands und Songs die heute noch im Radio rauf- und runtergespielt werden oder schon mehrfach „gecovert” wurden. Darum finde ich es unglaublich, dass inzwischen viele gleichaltrige Zeitgenossen Musikgenres á la Helene Fischer vergöttern. Aber gut – die Geschmäcker verändern sich. Mit meiner Musiksammlung und dem Mischpult habe ich damals auch exklusive “Mixe” auf Kassetten zusammengestellt, die einen reißenden Absatz in meinem Freundeskreis fanden. Das damals erlernte „Musikfeeling“ kann ich heute immer noch sehr gut bei meinen Videoproduktionen einsetzen, denn die Musik macht einen großen Anteil an gut produziertem Bewegtbild aus.

Die eigene Zeitschrift.

1991 war ich noch mitten im werbefachlichen Studium und lernte viel über Medien und Kommunikation. Dabei reifte bei mir der Gedanke, eine „Zeitschrift für den Freundeskreis” herauszugeben. Diese Ursprungsidee entwickelte ich dann mit zwei guten Freunden weiter, die auch voll dabei waren um mitzumachen. Dadurch vergrößerten wir sogar noch den Kreis der Leserschaft. Die Beiträge waren vielfältig: Wir veröffentlichten regelmäßig eigene Restaurant-Tests, berichteten von gemeinsamen Veranstaltungen (Rad-Ralleys, Weihnachtsfeiern), Gerüchte, Klatsch und Tratsch aus dem Freundeskreis sowie auch viel Satire (oft auch als Comic). Somit entstand ein Werk das eine Mischung aus BUNTE, Bild, MAD und dem Guide Michelin war. Vervielfältigt wurde das Heft sehr mühsam mit einen Kopiergerät und wurde dann “zusammengetackert”. Damals gab es eben noch keinen „Flyeralarm“, wo man für wenig Budget das schnell mal drucken konnte. Aber unsere Publikation kam hervorragend an und wir machten das dann mehrere Jahre lang mit sehr viel Freude. 

Was ist eine Filmrolle?

Die Zeit der analogen Fotokameras war eine umständliche Zeit: Man musste eine Foto-Filmrolle einlegen (für nur 36 Bilder)  mit den Schnappschüssen sparsam umgehen (weil löschen ging ja nicht) und die volle Rolle durfte man dann zum Entwickeln wegbringen, damit Dias oder Fotoabzüge hergestellt wurden. Die Digitalisierung hat alles auf den Kopf gestellt. Meine erste Digitalkamera (2005) lieferte eine Auflösung von “nur” 3 Megapixeln. Aus heutiger Sicht suboptimal. Meine zweite Kamera (2008) hatte immerhin 7 Megapixel und machte dann schon ganz ordentliche Bilder. Eine aktuelle 1-Zoll Vollsensor-Kamera hat 20 MP und produziert nicht nur hunderte von hochauflösenden 4K-Bildern, sondern auch Videos.

Faxen machen!

Ende der 80er Jahre startete das Faxgerät (auch „Fernkopie“ genannt) seine erfolgreiche, wenn auch vergängliche Karriere. Mein Ausbildungsbetrieb beim DHBW-Studium – der Warenhaus-Konzern Hertie (den es heute nicht mehr gibt) – hat sich im Jahre 1987 so ein Gerät am Standort in München zugelegt. Ein Faxgerät für das ganze Haus! Eine Kommilitonin von mir, die damals in dieser Abteilung ihre Praxisphase absolvierte berichtete ganz stolz, dass sie dafür eingeteilt wurde, dieses eine Faxgerät zu bedienen. Sie hat also den ganzen Tag mehrere Dokumente durch die Welt geschickt. Mit diesem erlernten Wissen wird sie heute sicher auch nicht mehr viel anfangen. Aber sie hat damals immerhin schon mit „High-Tech“ arbeiten dürfen. 

Disc-Jockey.

Im Zuge der Digitalisierung entwickelten sich auch die (externen) Speichermedien rasant. Die produzierten Daten mussten ja irgendwo digital abgelegt und verwaltet werden. Ich erinnere mich noch sehr gut an die 5,25″ Floppy-Disc, die eine “gigantische” Speicherleistung von 360 Kilobyte (!) lieferte. Danach kam die 3,5“ Disc mit immerhin schon 1,44 Megabyte Kapazität. Einer DVD konnte man sogar bis zu 4,7 Gigabyte einbrennen. Der Siegeszug der USB-Sticks begann bereits im Jahre 2000 mit einer Leistung von damals noch mickrigen 8 MB. Heute gibt es USB-Sticks oder Festplatten, die mehrere Terabyte Platz bieten. Die Cloud-Technologie wird jedoch immer populärer und löst Hardware mehr und mehr ab.

1 Milliarde Kurznachrichten.

Als ich mir 1998 mein erstes Mobiltelefon zugelegt hatte, befand sich die Technologie „Short Message Service” (SMS) noch in den Kinderschuhen. Tatsächlich wurde mit dem Handy damals aber mehr telefoniert als getippt bzw. „gesimst“. In dieser Zeit wurden in Deutschland gerade mal 1 Milliarde SMS versandt. 2012 waren es 59 Milliarden – danach wurde die SMS jedoch immer stärker durch das „Instant Messaging“ (z. B. WhatsApp o. Facebook Messenger) verdrängt. Die SMS gehörte – wie heute WhatsApp – zu den wichtigsten Kommunikations-Tools. Wer heute dennoch mal eine Text-SMS erhält, ist wohl genauso überrascht, als wenn er einen persönlich handgeschriebenen Brief oder eine Postkarte im Briefkasten findet.

Super-8 "ActionCam".

1984 war ich mit Schulkameraden auf einer Skiausfahrt am Arlberg. Mit dabei: Eine Super-8-Kamera. Ich wollte auf der Piste „Action-Aufnahmen“ machen. Natürlich gibt es auch Bilder vom „Hüttenschwung“ und sogar von einer Lawinen-Notfallrettung. Diese Aufnahmen habe ich noch im Archiv und inzwischen sogar digitalisiert. Damals wäre ich sehr froh gewesen, wenn ich schon eine GoPro-Action-Kamera dabei gehabt hätte: Klein, leicht, robust, wetterfest und mit einer hohen Bildqualität – so wie meine erste GoPro, die ich mir im Jahre 2014 gekauft hatte: Eine HD Hero3+ mit 12 Megapixel. Sechs Jahre später habe ich mir dann die Hero9 mit 20 MP und 5K zugelegt. Blöd nur, dass ich inzwischen nicht mehr Ski fahre.

Mein erstes iPad.

Auf der Keynote von Apple im Jahre 2010 überraschte Steve Jobs sein Publikum mit einem neuen Produkt: Einen Tablet-Computer! Der Apple-Chef im O-Ton: „… and we call it: The iPad!“. Bereits 2007 kam das erste iPhone – auf den Markt. Ich sagte immer: „Ein iPhone brauche ich noch nicht unbedingt  – aber wenn Apple ein Tablet herausbringt, dann muss ich das haben!“. Das iPad “1” habe ich mir auch direkt zugelegt – mit 32 GB Speicherkapazität. Privat und beruflich ist das iPad inzwischen ein unverzichtbarer Begleiter geworden – egal ob auf der Wohnzimmer-Couch, im Hotelzimmer oder im Job. Bei meinen Kundenterminen habe ich dann anstatt mit einem großen Laptop mit dem iPad präsentiert, was auch viel cooler ankam.

Große und kleine Kameras.

Beim Regionalfernsehen schaute ich unseren Kameraleuten immer sehr interessiert zu. Wir waren stets in der Region unterwegs und so musste das große und schwere Equipment (Stative, Kameras) von A nach B transportiert werden. Ein Kameramann in unserem Team arbeitete ausschließlich mit einer großen Schulterkamera (siehe Bild). Es schien, als ob die Kamera bei ihm angewachsen war. Die Profi-Kameras wurden im Laufe der Jahre technisch immer besser und auch deutlich kleiner, aber ein gestandener Kameramann braucht einfach eine „große“ Kamera. Eine 12,5 Zentimeter kleine Dji Pocket (siehe Bild im Bild) hat einen integrierten Gimbal (anstatt einer Schulter) und eine 4K-Auflösung. Damit würde ein Profi-Kameramann dennoch nie arbeiten wollen.

Der Buchladen Amazon.

1995 gründete Jeff Bezos das Unternehmen Amazon. Die Geschäftsidee: Ein Online-Bücherladen. Damals arbeitete ich in einem Buch- und Zeitschriftenverlag und ich habe mich gefragt, was denn hier der Vorteil ist, denn aufgrund der Buchpreisbindung waren die Bücher dort nicht preiswerter. Okay – die Bücher wurden bequem nach Hause geliefert. Aber gerade in dieser Zeit war es noch sehr schick, sich stundenlang in einem Buchladen aufzuhalten und in den Regalen nach Lesestoff zu stöbern. Die Online-Shops entwickelten sich jedoch wie auch die gesamte Online-Technologie und der Zugang zum Internet rasant. Unser Kaufverhalten hat sich entsprechend verändert. Bücher sind inzwischen auch nicht mehr die wichtigsten Produkte bei Amazon.

Wer kennt noch MS DOS?

Mein Vater war einer der ersten der sich Ende der 80er-Jahre einen Personal Computer (PC) von IBM gekauft hat. So ein Teil kostete damals noch ca. 10.000 D-Mark. DOS – der Vorläufer von Windows – hieß die sehr simple und wenig einladende Arbeitsoberfläche. Die Soft- und Hardware entwickelte sich sehr schnell. 1991 hatte ich in meinem werbefachlichen Studium an der Hochschule für Druck in Stuttgart eine Vorlesung im Fach „DTP“ (Desk Top Publishing) – eine damals noch sehr junge Technologie. Die Professorin war der festen Überzeugung, dass sich diese neue Form der Druckdatenerzeugung „nicht durchsetzen“ werde. Ich ahnte, dass sie mit dieser Meinung falsch lag. Und wenige Jahre später gab es die klassische Druckvorstufe tatsächlich fast gar nicht mehr.

Das erste Buch mit DTP.

Drei Jahre nach meiner mit PageMaker erstellten Diplomarbeit (1990), habe ich dann zusammen mit einer Grafikerin das erste DTP-Kundenprojekt – eine mehrseitige Broschüre – betreut. Es war damals noch nicht selbstverständlich, sehr umfangreiche Print-Produkte mit Desk Top Publishing zu erstellen. Es war auch ein harter Kampf, denn Hard- und Software liefen 1993 noch nicht so geschmeidig wie heutzutage. Der Apple Macintosh-Computer wurde wegen seiner Größe noch liebevoll als “Mäusekino” bezeichnet. Die Leistung war auch entsprechend überschaubar. Print war damals noch das zentrale Medium für die Werbeaktivitäten der Unternehmen. Die Bedeutung von Print hat in den letzten Jahren jedoch zunehmend abgenommen. In allen Bereichen. Die Customer Journey findet heute schwerpunktmäßig im digitalen Sektor statt.

Jeden DonnersDuck neu.

Der Job beim Egmont Ehapa Verlag (ein dänischer Medienkonzern) war auch deswegen so aufregend, weil ich hier jede Woche Millionen von Kindern glücklich machen durfte. Das von mir betreute Micky Maus Magazin ging jede Woche knapp 700.000 mal über die Kiosk-Theken. Wem erging es als Kind nicht auch so, dass man ungeduldig auf den wöchentlichen Erscheinungstermin – den Donnerstag (bzw. “DonnersDuck”) hinfieberte? In dem Büro, das ich mir mit 3 Kollegen teilte, stand nur ein Computer. Die erste Verkaufsinformation, die ich darauf für die Vertriebsabteilung erstellte, hatte diesen optischen Aufmacher: Donald Duck. Wir hatten damals viel Spaß in der Welt von Walt Disney – es war aber auch sehr harte Arbeit. Das Micky Maus Magazin verkauft heute leider nur noch (alle 14 Tage) ca. 65.000 Hefte (Quelle: IVW 2020).

PowerPoint gegen Overhead-Folie.

In den 90er Jahren wurde im Business noch sehr viel präsentiert – mit Overhead-Projektoren. Wir nannten diese Präsentations-Termine “Folienschlachten”, da wir massenweise Folien durch den Kopierer ziehen mussten. Da ich durch meine Agentur-Arbeit schon PowerPoint kannte, empfahl ich der Geschäftsleitung, die Präsentationen auf Beamer und PowerPoint umzustellen (was viel Material und Zeit einsparte). Der Chef hatte etwas Bauchweh und traute dieser neuen Technik nicht. Aber schließlich gelang es uns doch, ihn davon zu überzeugen. Es war nicht das erste Mal in meinem Berufsleben, dass ich Menschen traf, die neuen Dingen gegenüber sehr kritisch waren. Auch mein Vorstoß im Jahre 1998, ein Konzept für die erste Webseite von Walt Disneys Micky Maus Magazin zu entwickeln, fand nicht nur Befürworter. 

Telefon ohne Schnur aber mit Antenne.

Im Jahre 1998 legte ich mir mein erstes Mobiltelefon zu – siehe Foto. Die erste Telefon-Nummer besitze ich heute noch. Es war natürlich ein Nokia – vom übermächtigen Marktführer aus Finnland. Heute wissen wir, dass die Finnen den Smartphone-Trend völlig verschlafen haben – Steve Jobs lässt grüßen. Ich zeigte damals einer Kollegin stolz meine neueste technische Errungenschaft: Sie meinte dazu nur: “Aber dann kann man dich ja überall erreichen?!” Ich entgegnete darauf: “Genau das ist der Plan!” Heute wissen wir, wie wichtig das Mobiltelefon für die Kommunikation geworden ist – für einen Großteil der Menschen – weltweit!

"Wozu brauchst du das Internet?"

Noch vor der Mobiltelefonie war ich bereits im Internet unterwegs. Ich legte mir privat ein 14.4k-Modem zu und surfte damals (1995) als einer der Ersten auf Seiten herum, deren Look & Feel aus heutiger Sicht echt gruselig waren. Auch die Usability ließ damals noch schwer zu wünschen übrig. Dennoch war ich dabei, die große weite Welt von meinem Homeoffice aus zu entdecken. Mein Vater fragte mich damals: “Wozu braucht man denn das Internet?” Die Frage konnte ich zu dieser Zeit auch noch nicht richtig beantworten, aber heute im Jahr 2022 – 27 Jahre später – würden wir uns fragen was denn wäre, wenn wir KEIN Internet hätten?! 

TV-Spots: Spottbillig?

Für das Flaggschiff Micky Maus-Magazin wurde in den 90er Jahren die große Werbetrommel gerührt. Viele klassische Kanäle wurden bedient. Die Königsdisziplin war das Fernsehen. Die Produktion von TV-Spots war noch sehr aufwendig – aber verglichen mit anderen Spots waren wir immer noch schwäbisch sparsam. Der Effekt von TV-Werbung war damals noch groß. Aber auch diese Zeiten haben sich geändert. Das “Bewegtbild” hat seine neue Heimat in der Online-Welt gefunden. Ohne Videos geht dort fast gar nichts mehr. Videos können auf vielen Kanälen sehr wirkungsvoll eingesetzt werden: Homepage, Soziale Netzwerke, Newsletter u.v.m..

Was ist ein Überweisungsträger?

Wer kennt noch den “Überweisungsträger”? Damit wurden früher (und heute noch) Rechnungen bezahlt. Diese wurden handschriftlich ausgefüllt und dann persönlich zur Bank gebracht. Danach kam das “Online-Banking”. Hier werden die Daten auf der Banking-Webseite eingetippt und dann mit einem Freigabe-Code versendet. Noch bequemer geht es mit dem “Mobile Banking”. Die Rechnung oder ein QR-Code werden mit der Handy-Kamera abgescannt, eine spezielle App liest die Daten des Dokuments aus und schon ist die Überweisung erledigt. Es gab aber auch Zeiten, wo man einfach “Geld” auf den Tisch gelegt hat.

Das Filmstudio im Computer.

Im Jahre 1995 brachte die Walt Disney Company den ersten vollständig am Computer produzierten Animationsfilm in die Kinos. Toy Story wurde von dem Studio Pixar entwickelt und war ein voller Erfolg. Damit wurde der Grundstein für viele weitere wunderbare Animationsfilme gelegt (den Grundstein für das Unternehmen Pixar hat übrigens Apple-Gründer Steve Jobs gelegt). Ich war damals fest davon überzeugt, dass diese grandiose neue Filmtechnik die Filmbranche revolutionieren wird. Erst 17 Jahre später – im Jahre 2012 – begann ich meine eigenen Filme (zunächst Urlaubsvideos) auf dem Computer zu produzieren.

Der König der Löwen.

Ende 1994 kam der bis heute weltweit erfolgreichste Zeichentrickfilm in die Kinos: The Lion King. Ich wurde zusammen mit ein paar Kollegen von der Walt Disney Company zur deutschen Vorpremiere nach Frankfurt eingeladen. Dort begegnete ich auch Roy Disney – einem Neffen von Walt Disney. Der gesamte Event war für mich natürlich ein Highlight. Gespannt saßen wir im Kinosaal und warteten auf den Filmstart. Das Opening von König der Löwen gehört meiner Meinung nach zu den bewegendsten Film-Szenen aller Zeiten. Dieser Film zeigt auch, wie wichtig eine passende Musik ist, welche 2-fach mit dem Oskar ausgezeichnet wurde.

Der analoge Filmschnitt.

Mit dem analogen Filmschnitt beschäftigte ich mich seit Mitte der 90er Jahre. Damit brachte ich Urlaubsfilme (mit einer Hi8-Kamera gedreht) in erträgliche Längen und ersetzte auch hässliche O-Töne durch populäre Musik. Diese Werke konnte ich leider nicht auf Facebook oder YouTube hochladen – weil diese Portale erst 2004 bzw. 2005 gegründet wurden. Mit wesentlich größeren Boards wie dieses Tool von Hama (Foto) wurden damals auch professionelle Filme geschnitten. Heute arbeite ich mit Finalcut Pro X. Es git viele weitere Programme wie zum Beispiel Adobe Premiere oder Avid. Erst neulich habe ich einen 60 Jahre alten “Normal8-Schmalfilm” digitalisiert, geschnitten und vertont.

Produkt-Lebenszyklen.

Ich habe mal für ein Unternehmen gearbeitet, das viele Jahre lang sehr erfolgreich Straßenkarten und Atlanten verkauft hat – auch im B2B-Bereich. Straßenatlanten waren für Außendienst-Mitarbeiter lange Zeit das nahezu perfekte Werbegeschenk um seinen Kunden eine große Freude zu machen. Als dann Anfang der 2000er Jahre die ersten Navigationssysteme aufkamen und sich blitzschnell in den Fahrzeugen etablierten (mobil oder fest eingebaut), war der Straßenatlas aus Papier nur noch ein Relikt aus alten Zeiten. Der Absatz gestaltete sich zunehmend schwierig. Es zeigte sich erneut, wie schnell ein digitales Produkt ein bis dahin erfolgreiches analoges Produkt verdrängen kann.

Google. Finde ich gut!

Das Unternehmen Google wurde 1998 gegründet und hat sich schnell zur weltweit erfolgreichsten Suchmaschine etabliert. Wenn jemand etwas sucht, dann gehört Google dazu. Oder wer blättert heute noch im Telefonbuch oder in einem Lexikon um Informationen über Unternehmen oder Produkte zu finden? Für Unternehmen sollte es daher längst zur obersten Pflicht gehören, alle Business-Webseiten Suchmaschinen-optimiert zu gestalten (SEO). Seit den Corona-Lockdowns im Jahre 2020 wurde erst recht klar, wie wichtig die Digitalisierung ist. Ich beschäftige mich schon seit mehreren Jahren mit Online-Marketing – es gibt aber bei vielen Unternehmen in Deutschland noch Nachholbedarf.  

Social Media. Es geht nicht mehr ohne.

Seit Mitte 2008 gibt es Facebook in Deutschland. Ich habe dieses Portal schon Anfang 2009 für mich entdeckt. Das Business-Portal Xing (früher: OpenBC) wurde bereits 2003 in Deutschland gelauncht. Mein Profil ist dort seit 2005 zu sehen. Somit bin ich seit über 15 Jahren ein digitaler “Sozialer Netzwerker”. Ich kann gar nicht aufzählen, wie viele interessante Ereignisse ich hier erleben durfte (positiv und negativ). Für mich steht aber fest: Ein Unternehmen beziehungsweise eine Marke sollte hier Flagge zeigen. Natürlich nur in den richtigen Kanälen und mit den richtigen Botschaften: “Content is King!” 

Die Homepage.

Seit 2001 besitze ich die URL www.theo-heuss.de und bin seit dem immer “live”. Anfangs sah der Auftritt natürlich noch etwas anders aus (leider habe ich keinen Screenshot mehr davon). In den vergangenen 20 Jahren wechselte ich mehrmals Technik, Provider, Agentur, Inhalte und das Design. Heute läuft diese Seite auf WordPress – das weltweit meist genutzte System. Im WWW gibt es leider immer noch viele aktive Online-Präsenzen, die aussehen wie vor 20 Jahren. Dabei ist das heutzutage kein Hexenwerk mehr. Stand heute dient meine Seite nur noch als Präsentation meiner Person bzw. meiner Vita.

Der digitale Videoschnitt.

Seit Anfang der 2000er stand auf meiner To-Do-Liste, dass ich mir die Fähigkeit aneignen möchte, selber Videos auf dem Computer zu schneiden. Aber zuerst lernte ich 2004 die Adobe-Produktwelt kennen: Photoshop, InDesign, Illustrator. Ich schaute aber – wo es möglich war – einigen Cuttern über die Schulter. Jedoch erst im Jahr 2012 begann ich damit, mit Final Cut Pro X zu arbeiten. Dazu brauchte ich natürlich auch erst einmal die Hard- und Software. So legte ich mir meinen ersten 27″ iMac zu. Ab dem Zeitpunkt entstanden sehr viele Videos – auch für das Regionalfernsehen oder für die Allianz AG.   

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